Das Erzeugen eines Mysteriums durch Gleichsetzen von reversiblen und nicht-reversiblen Veränderungen.
Hast du ein bisschen Zeit?
Sicher. Habe was dabei. Trage immer ein wenig davon in meiner Hosentasche spazieren. Die kann ich dir gern überlassen. Die Zeit, nicht die Hosentasche. Hier, bitte sehr! Musst sie nur noch aktivieren. Doch bedenke, einmal aktiviert, gibt es kein zurück! Ok, Spaß beiseite. Was gibt es?
Stell dir mal vor, da wäre ein Pendel, das nie aufhört zu pendeln. Zudem kann sich auch keiner erinnern, dass es jemals angestoßen wurde. Keiner weiß, wie lange das schon so geht.
Unendlich lange?
Vermutlich. Die Frage ist jedoch, ob man dann überhaupt noch davon sprechen kann, dass Zeit vergeht, also in Bezug auf das Pendel? Schließlich ändert sich ja nichts.
Keine irreversiblen Änderungen?
Nein.
Dann ist ja nichts passiert. Und nichts passiert heißt, dass keine Zeit vergangen ist, wie man so schön sagt, jedenfalls für das Pendel. Drumherum hat sich natürlich eine Menge getan, irreversible Änderungen zuhauf, was sich möglicherweise ganz gut über die Anzahl der Pendelbewegungen beschreiben ließe. Ist doch ganz witzig, dass man die Fülle von stattfindenden Änderungen mittels deines zeitlosen Pendels in kleine Abschnitte unterteilen kann. Nicht mehr witzig wäre es allerdings, wenn man jetzt glauben würde, dass man die reversible Bewegung deines Pendels gleichsetzen könne mit den Bewegungen der irreversiblen Veränderungen, die im Umfeld des Pendels stattfinden. Da sind Missverständnisse vorprogrammiert. Obwohl, das gäbe ein schönes Mysterium ab. Wie wollen wir es nennen, dieses große Geheimnisvolle? Schließlich braucht es einen Namen. Vielleicht 'Zeit'? Ok, das von meiner Seite zu deiner Frage. Sonst noch was?
Irgendwie kommt die Zeit in deiner Beschreibung nicht so vor, wie ich mir das gedacht hatte.
Gut aufgepasst. Denn die Zeit gibt es ja auch nur in meiner Hosentasche.
Stimmt.