Hey Hank, wie geht’s?
Frag lieber nicht. Ich erzähl dir alles.
Vielleicht später? Habe leider keine Zeit.
Wer hat die schon? Man kann die ja nicht mal sehen oder anfassen.
Aber messen.
Messen? Hast du vielleicht einen Zeitsensor? Von Druck- und Temperatursensoren habe ich schon gehört. Aber von einem Zeitsensor?
Und was ist mit der Uhr?
Hat die irgendwelche Zeitsensoren eingebaut und man liest dann das Messergebnis ab? Soweit ich weiß, ist eine Uhr einfach nur ein Mechanismus. Wir können ja mal in deine Uhr hineinschauen. Vielleicht entdecken wir irgendwo die Zeit.
Lieber nicht.
Siehst du.
Aber die Zeit ist doch da.
Und wo?
Keine Ahnung. Irgendwo. Es geht ja auch eher um die Bedeutung der Aussage, dass man keine Zeit hat. Und das bedeutet in meinem Fall, dass ich mich jetzt zu einem anderen Ort bewegen sollte.
Aha, eine Priorisierung der Orte. Sehr interessant. Zum Glück sind wir mobile Lebewesen. Vielleicht auch nicht zum Glück. Denn ich habe noch nie gehört, dass sich eine Pflanze beklagt, dass sie keine Zeit hat. Oder nimm jemanden, der ans Bett gefesselt ist. Der hat jede Menge Zeit, da eine Priorisierung der Orte keinen Sinn macht. Sag doch das nächste Mal einfach: „Hank, mein lieber Freund. Ich wünschte, der Ort, an dem wir uns gerade befinden, hätte für mich die allerhöchste Priorität. Doch leider sehe ich mich höheren Mächten ausgesetzt, die mich unter Ausnutzung meiner Mobilität zwingen, meine Priorisierung der Orte, zu meinem Unwillen und zu Ungunsten einer geistreichen Konversation mit dir, zu ändern.“ Siehst du. Das geht auch ganz ohne Benutzung des Zeit-Wörtchens.
Wie du meinst. Jetzt muss ich aber wirklich weg.
Verstehe. Die Zeit drängt. Bis später.