Die Entscheidung für einen ganz bestimmten Sinn von Existenz. Freiheit statt Wahrheit.
Ziemlich unwirklich das alles. Die Frage ist doch, wozu?
Wenn du das meinst, was ich denke, dass du meinst, dann kann ich dazu nur sagen, dass du keine Wahl hast. Nimm die Sache an oder lass es bleiben. Aber beschwere dich bitte nicht. Jedenfalls nicht bei mir. Es ist passiert. Du hast es erkannt. Jetzt musst du damit leben oder auch nicht. Ich weiß, du wurdest nicht gefragt und so weiter. Aber sieh es mal so. Du hast keinerlei Verpflichtungen.
So weit, so gut. Leider habe ich ein paar Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen. Sonst wird es echt unangenehm. Nicht nur für mich. Und das ist ja dann doch so etwas wie eine Verpflichtung, und die habe ich mir nicht ausgesucht. Also nochmal. Wozu?
Entschuldige, jetzt musste ich doch ein wenig in mich hineinlachen. Ich finde diese Wozu-Perspektive einfach lustig. Wenn man sich das mal vorstellt. Im Universum entstehen nach und nach immer komplexere Strukturen. Einige davon haben aufgrund bestimmter Bedingungen eine Form angenommen, die es ihnen erlaubt, sich gewissermaßen als dem Sternenstaub entwachsene Handlungsstrukturen zu begreifen, und genau die fragen sich nun, wozu das ganze gut sein soll. Das ist doch zu komisch! Gleichzeitig denken die darüber nach, künstliches Leben zu erschaffen, das dann vor genau dem gleichen Problem stehen würde, in der Hoffnung, dass dieses von ihnen erschaffene Leben womöglich diese Wozu-Frage beantworten könnte. Wahrscheinlich würden diese künstlichen Lebewesen auch wieder andere Lebewesen kreieren, damit sie die Frage hoffentlich beantwortet bekommen. Denn von ihren Schöpfern ist offensichtlich keine Antwort zu erwarten. Kurios.
Und deine Antwort ist demnach?
Es war möglich. Also ist es passiert. Nicht mehr.
Und es könnte nicht sein, dass doch mehr dahintersteckt?
Das könnte natürlich sein.
Dann entscheide ich mich doch lieber für diese Option.
Das steht jedem frei. Und dass das so ist, ist doch ziemlich cool. Oder? Jedenfalls solange einem klar ist, dass das wirklich nur eine Entscheidung für eine bestimmte Option ist und nichts mit irgendeiner wie auch immer gearteten Wahrheit zu tun hat.
Ich glaube, das könnte ein Problem sein, wenn die Wahrheit ist, dass es hier keine Wahrheit geben kann, jedenfalls keine, die innerhalb unserer Reichweite liegt.
Spielraum für philosophische Spekulationen. Ist doch auch ganz interessant.
Meinetwegen.