Das ist genau unser Thema. Ein sehr schwieriges Thema. Schwierige Themen sind eigentlich nichts für schwierige Zeiten. Schwierige Themen sind eher etwas für
Zeiten, die nicht wirklich schwierig sind. Oft sind selbst die schwierigen Zeiten nur für andere schwierig. Insofern sollte man die verbleibende Zeit nutzen, um
sich mit den schwierigen Themen zu beschäftigen, denn wer weiß, wie lange man noch Gelegenheit dazu hat. Daher zurück zum Thema mit der Frage. Nur mit welcher
Frage? Geht es denn nicht auch ohne Frage? Man könnte doch einfach nur Antworten austauschen. Antworten, die keine Antworten sind, weil nie eine Frage gestellt
wurde. Eine gute Idee für einen Klub. Der Klub der Antworten. Da stellt keiner mehr unangenehme Fragen. Nichts wird infrage gestellt. Ganz im Gegensatz zum Klub
der Fragen, der wohl nicht sehr lange existiert haben dürfte. Soviel dazu.
#2
Winfried (Dienstag, 22 März 2022 22:43)
Danke, Helmut. Wenigstens einer, der sich mal ein paar Gedanken macht. Doch bedenke: Am Ende ist alles neu.
#3
Helmut (Donnerstag, 24 März 2022 22:36)
Richtig, am Ende ist alles neu. Und das ist so, weil es tatsächlich ein Ende ist und nicht nur das eingefrorene, erstarrte Bestehende. Bei einem Ende, an dem alles
neu ist, ist von der Vergangenheit nichts mehr übrig. Doch wie ist das möglich? Wo kommt das Neue her? Heißt das, dass alles offen ist? Dass es keine
Einschränkungen gibt? Das würde bedeuten, dass es sich bei diesem Neuen um das absolut Neue handelt. Reine Potentialität. Das ist schwer vorstellbar, allein wegen
unserer Auffassung von zeitlichen Abläufen. Wir können uns diese reine Potentialität nicht vorstellen, außer als eine Bewegung. Vielleicht rhythmisch pulsierend.
Vielleicht chaotisch. Es sind keinerlei feste Strukturen erkennbar. So ist eben unsere Vorstellung von reiner Potentialität. So, oder vielleicht auch ein bisschen
anders. Und sie ist komplett falsch. Denn bei reiner Potentialität, gibt es nicht die Einschränkungen der Wirklichkeit aufgrund der Notwendigkeit zur
Synchronisation mit seinen Nachbarn. Es ist ein Traum ohne jegliche Substanz. Nun, was geschieht eigentlich, wenn zwei solche Potentialitäten aufeinandertreffen?
Zwei substanzlose Träume gehen ineinander über. Auch hier sind wir wieder den Grenzen unserer Vorstellungskraft ausgeliefert. Denn Potentialität ist das, was der
Substanz vorausgeht. Eigentlich ist es ziemlich einfach. Einerseits schränken sich die beiden Potentialitäten in ihren Möglichkeiten ein, andererseits eröffnen
sich aber auch neue Möglichkeiten. Also nichts wirklich Neues. Das immer gleiche Prinzip. Doch genug der theoretischen Betrachtungen. Als Denkmodell mag reine
Potentialität ganz interessant sein. Mit der Wirklichkeit hat das nicht viel zu tun. Freue mich wie immer über eine Antwort.
#4
Winfried (Freitag, 25 März 2022 22:17)
Das ist doch genau das, was ich immer sage. Vielleicht sollte ich aber auch aufhören, das immer zu sagen. Denn es gibt doch noch viel mehr zu sagen. Und was ist
mit dem, was sich nicht sagen lässt? Ist das noch mehr, als das, was sich sagen lässt? Mehr und weniger. Falls sich das, was sich sagen lässt und das, was sich
nicht sagen lässt, wirklich im Sinne von mehr und weniger vergleichen ließe, dann würde das doch bedeuten, dass die beiden in derselben Kategorie unterwegs wären.
Und das macht nun wirklich keinen Sinn. Schließlich ist das nicht-Sagbare nicht zu verwechseln mit dem nicht-Gesagten. Das wollte ich nur nochmal sagen. Denn zur
selben Kategorie gehören nämlich das Sagbare, das Gesagte, das nicht-Gesagte und das noch-nicht-Gesagte. Ich denke und sage, dass es dazu nicht viel mehr zu sagen
gibt. Denn das Ungesagte bleibt das Ungesagte. Oder?
#5
Helmut (Freitag, 01 April 2022 22:28)
Das will ich gar nicht bestreiten. Nein, das will ich wirklich nicht. Und doch werde ich es tun. Das weiß ich jetzt schon. Der Entschluss ist gefasst. Er wurde
gefasst, der Entschluss. Gefasst beim Versuch sich zu entschließen. Denn nur der erfolgreiche Abschluss des Vorgangs des Entschließens kann letztendlich als
Entschluss gewertet werden. Insofern ist jeder Ent-Schluss ein Ab-Schluss. Doch nun ist Schluss damit. Vor allem im Sinne einer breit angelegten Bestreitbarkeit.
Doch was ist der Wille zur Bestreitbarkeit denn anderes, als der Beschluss zum Entschluss im Sinne eines endgültigen Abschlusses? Ich kann mir beim besten Willen
nichts anderes darunter vorstellen. Ich denke, das ist unstrittig. Und warum sollte sich jemand mit sich selbst streiten? Daher muss ich davon ausgehen, dass jeder
sogenannte Gedanke tatsächlich nur ein Sogenanntes ist. Eine günstige und stabile Konfiguration, zumindest solange bis es eine günstigere gibt. Und die gibt es
wohl recht häufig, wenn man den alten Erzählungen glauben schenken darf. Und Schenken ist durchaus noch erlaubt, teilweise sogar üblich. Doch wollen wir es dabei
belassen. Grüße an die Nachtigall.
#6
Winfried (Mittwoch, 13 April 2022 23:38)
Um mal auf das eigentliche Thema zurückzukommen, du sprichst von Arbeit, doch ist Arbeit immer nur Arbeit an Etwas, oder? Man kann nicht Arbeit bearbeiten, soweit
ich weiß. Das heißt, Arbeit ist kein Etwas. Das ist mir gerade noch dazu eingefallen. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, was sich mit dieser Erkenntnis anfangen
lässt. Zum einen bedeutet das wohl, dass wenn es nur Etwasse gäbe, dann könnte es gar keine Etwasse geben, denn wo sollten die denn hergekommen sein, so ohne
Arbeit, die Arbeit wird ja wohl nicht von den Etwassen erledigt. Andererseits kann es auch nicht nur Arbeit geben, denn ohne etwas woran gearbeitet wird, ist es
keine Arbeit. Oder so ähnlich. Ich denke, du weißt was ich meine. Heißt das jetzt, dass es schon immer mindestens ein Etwas und auch Arbeit gegeben haben muss?
Wenn sich das nur schwer vorstellen lässt, dann sollte man vielleicht besser an seiner Vorstellung arbeiten (schon wieder Arbeit). In diesem Sinne, lieber Helmut.
Gehab Dich wohl!
#7
Helmut (Samstag, 16 April 2022 23:05)
Und was sagt uns das nun? Da frage ich mich doch, weshalb das vorher noch keinem aufgefallen war, oder fast keinem. Und auch die Zukunft wird nicht anders
aussehen. Es scheint an der Art und Weise des Denkens zu liegen. Eine eher kulturelle Geschichte. Ganz nett, wenn man es erkannt hat und leicht zu relativieren.
Das wird ja auch getan, in gewissen Grenzen, um dann zurückzukommen und irgendetwas anderes zu machen, oder auch nicht zu machen. So pauschal lässt sich das nicht
sagen. Ich für meinen Teil halte es damit wie ich es immer gehalten habe, oder ich lasse es einfach bleiben. Wenn man das einmal erkannt hat, dann kann man sich
auch mehr auf die Anwendung konzentrieren. Und das ist es doch, worum es eigentlich geht. Jedenfalls für mich, denn nutzlose Theoriengebäude? Schnarch. In diesem
Sinne. Derjenige welche.
#8
Winfried (Sonntag, 17 April 2022 23:08)
Ich glaube, dass wir uns im Kreis drehen. Nicht dass mir das keinen Spaß machen würde. Und unter meiner Würde ist es schon gar nicht. Ich bin mir nur nicht sicher,
ob das wirklich zielführend ist. Nun stellen wir gern die Frage nach der Ursache, in diesem Falle bezüglich der Kreisbewegung. Das möchte ich hier nicht tun, denn
ich bevorzuge eine andere Strategie. Was ist das Kennzeichen der Kreisbewegung? Das ist meine Frage. Und wenn diese beantwortet wurde, dann denken wir uns ganz
einfach dieses Kennzeichen weg und schauen was dann passiert. Ein Zugewinn an Freiheit wird zu etwas führen. Jedenfalls wird es nicht bei der Kreisbewegung
bleiben, darauf möchte ich wetten. Also los! Her mit dem Kennzeichen! Und bitte keine Antworten, die die Kreisform selbst betreffen. Denn da fehlt der Aspekt der
Bewegung. Denn wir starren hier schließlich nicht einfach auf einen Kreis. Es geht um die Essenz der Kreisbewegung. Mit Betonung auf Bewegung. Wie wäre es mit der
Wiederkehr des ewig Gleichen? Das gefällt mit schon ganz gut. Denn das hieße ja, dass keine Veränderung stattfindet, was wiederum bedeutet, dass keine Zeit
vergeht. Und das heißt, dass die Kreisbewegung zeitlos ist. Gut, damit hätten wir das Kennzeichen herausgearbeitet. Nun müssen wir die Zeitlosigkeit gedanklich
weglassen und schauen was passiert. Es treten nun mit und während jeder Umdrehung Veränderungen auf. Ein Alterungsprozess beispielsweise. Und das ist ein sehr
gutes Beispiel weil es verdeutlicht, dass es kein Zurück gibt. Und nun zur wesentlichen Erkenntnis. Es gibt zwei Arten, die Sache zu sehen. Einmal von außen. Das
ist die abstrakte Beobachtung mit der Feststellung der Kreisbewegung. Und einmal, ich möchte nicht sagen von innen, das ist Quatsch, sondern ich möchte mich
hineinversetzen in die Lage des sich bewegenden Individuums. Und diese Wahrnehmung ist völlig anders. Dass es im Kreis herum geht, ist völlig nebensächlich.
Wichtig ist nur, dass dieses Individuum aktiv ist und daher selbst zeitigend ist. Noch Fragen?
#9
Helmut (Dienstag, 19 April 2022 22:54)
Das hat eben Vor- und Nachteile, überall Zusammenhänge zu sehen. Zum einen erkennt man in bestimmten Situationen eine Witzigkeit, die ohne diese Zusammenhänge
nicht da wäre. Andererseits bezieht man auch mal Sachen aufeinander, oder sogar auf sich selbst, die nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben. Wobei ich nicht
denke, dass das einen gleich zum Verschwörungstheoretiker werden lässt. Wichtig ist immer das rationale Gegengewicht, das Hinterfragen der vermuteten
Zusammenhänge. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es ohne diese Eigenschaft kaum möglich ist, den sogenannten philosophischen Instinkt zu entwickeln. Nur so eine
Vermutung. Eine weitere Vermutung ist, dass Super-Recognizer ähnlich konfiguriert sind. Das soll jetzt nicht heißen, dass Leute ohne diese Eigenschaft
beispielweise keine Philosophen werden könnten. Das denke ich wirklich nicht. Vielleicht nicht gerade Metaphysiker. Gibt es dazu irgendwelche Studien? Es wird doch
alles mögliche untersucht. Egal. Man kann es ja auch als Vorteil sehen, dass keine empirischen Daten vorhanden sind. Da kann man munter drauflos spekulieren.
Solange niemand das Gegenteil beweist... Wo der Zusammenhang zu deinem Beitrag ist? Rationale Grüße!
#10
Winfried (Freitag, 22 April 2022 23:02)
Gut, dann schreibe ich auch wieder etwas. Denn es heißt ja, dass wer schreibt, beliebt ist. Oder war es beleibt? Und was bedeutet 'beileibe' in diesem
Zusammenhang? Das scheint mir nicht beliebig zu sein. Doch genug der Beleibt- und Beliebtheiten. Schließlich geht es hier um alles andere als ein ernstes Thema.
Die Frage ist nämlich, ob es hier überhaupt um ein Thema geht? Denn falls es nicht um ein Thema geht, dann bleibt uns nur der Ernst. Wobei ich nicht genau weiß, wo
der Kerl gerade steckt. Vermutlich steckt der Ernst im Detail. Ich habe jedenfalls noch niemanden sagen hören, dass der Spaß im Detail steckt. Es gibt ja so Leute,
die sehr detailverliebt sind, nicht so die lustige Sorte, oder? Selbst wenn die Details an sich ganz lustig sein können. Man kann sich eben auch über lustige
Details unlustige Gedanken machen. Doch will ich das nicht weiter vertiefen. Obwohl es ein sehr tiefgründiges Thema zu sein scheint. Und das ist auch das Problem.
Wie soll man denn hier mit so ein paar Zeilen ein dermaßen tiefgründiges Thema abhandeln können? Dazu müsste man schon mindestens ein Buch schreiben, wenn nicht
sogar Bücher. So hat das nämlich dieser eine Philosoph gemacht. Der ist immer früh aufgestanden und hat geschrieben. Möglicherweise hatten andere Philosophen viel
bessere Ideen. Nur ist von denen nichts bekannt, weil sie liegengeblieben sind und daher nichts aufschreiben konnten. Du siehst, es gibt genau diese zwei Sorten
von Philosophen. Es scheint mir ausgeschlossen, dass es noch eine dritte Sorte geben könnte. Wobei ich nicht genau weiß, was mit denen ist, die zwar aufstehen,
aber sich gleich wieder hinlegen. Das sind vermutlich Spezialisten für Paradoxien. Ist aber nur eine Vermutung, da ich diese Art von Philosophie selbst noch nie
praktiziert habe. Und das scheint mir beileibe nicht beliebig. Doch genug von mir. Gehab dich wohl!
#11
Helmut (Samstag, 23 April 2022 23:20)
Ich denke, da muss man unterscheiden. Das ist allgemein gesprochen, obwohl ich gar nicht weiß, wie man allgemein spricht. Das heißt nur, dass ich unterscheiden
würde, also mache ich den Unterschied. Andere tun das nicht. So unterschiedlich kann das sein. Ja, das Sein und das Können. Da besteht sicher ein enger
Zusammenhang, den man sich bei Gelegenheit näher anschauen könnte. Nun haben wir endlich geschafft, was wir schaffen wollten, nämlich ein paar Sätze mit
interessanten Wörtern zu finden, als da wären: Unterschied, Zusammenhang, Gelegenheit, Sein, Können. Somit haben wir die erste Stufe erklommen, und im Nachhinein
war das gar nicht so schwer. Dann kann es jetzt damit losgehen, die mühsam zusammengesammelten Wörter in einen neuen, und hoffentlich interessanten, Zusammenhang
zu bringen. Wann immer sich die Gelegenheit bietet, werden wir es nicht nur versuchen, sondern es auch tun. Dazu ist kein ausgeprägtes Können von Nöten, oder
anders ausgedrückt: Alles eine Frage des Seins, und zwar ganz unterschiedslos. An dieser Stelle möchte ich das Experiment beenden, bevor es mich beendet. Doch das
spielt am Ende keine Rolle, zumal Rollenspiele an sich eh nicht so mein Ding sind. Mit dinglichen Grüßen!
Helmut (Dienstag, 22 März 2022 22:27)
Das ist genau unser Thema. Ein sehr schwieriges Thema. Schwierige Themen sind eigentlich nichts für schwierige Zeiten. Schwierige Themen sind eher etwas für Zeiten, die nicht wirklich schwierig sind. Oft sind selbst die schwierigen Zeiten nur für andere schwierig. Insofern sollte man die verbleibende Zeit nutzen, um sich mit den schwierigen Themen zu beschäftigen, denn wer weiß, wie lange man noch Gelegenheit dazu hat. Daher zurück zum Thema mit der Frage. Nur mit welcher Frage? Geht es denn nicht auch ohne Frage? Man könnte doch einfach nur Antworten austauschen. Antworten, die keine Antworten sind, weil nie eine Frage gestellt wurde. Eine gute Idee für einen Klub. Der Klub der Antworten. Da stellt keiner mehr unangenehme Fragen. Nichts wird infrage gestellt. Ganz im Gegensatz zum Klub der Fragen, der wohl nicht sehr lange existiert haben dürfte. Soviel dazu.
Winfried (Dienstag, 22 März 2022 22:43)
Danke, Helmut. Wenigstens einer, der sich mal ein paar Gedanken macht. Doch bedenke: Am Ende ist alles neu.
Helmut (Donnerstag, 24 März 2022 22:36)
Richtig, am Ende ist alles neu. Und das ist so, weil es tatsächlich ein Ende ist und nicht nur das eingefrorene, erstarrte Bestehende. Bei einem Ende, an dem alles neu ist, ist von der Vergangenheit nichts mehr übrig. Doch wie ist das möglich? Wo kommt das Neue her? Heißt das, dass alles offen ist? Dass es keine Einschränkungen gibt? Das würde bedeuten, dass es sich bei diesem Neuen um das absolut Neue handelt. Reine Potentialität. Das ist schwer vorstellbar, allein wegen unserer Auffassung von zeitlichen Abläufen. Wir können uns diese reine Potentialität nicht vorstellen, außer als eine Bewegung. Vielleicht rhythmisch pulsierend. Vielleicht chaotisch. Es sind keinerlei feste Strukturen erkennbar. So ist eben unsere Vorstellung von reiner Potentialität. So, oder vielleicht auch ein bisschen anders. Und sie ist komplett falsch. Denn bei reiner Potentialität, gibt es nicht die Einschränkungen der Wirklichkeit aufgrund der Notwendigkeit zur Synchronisation mit seinen Nachbarn. Es ist ein Traum ohne jegliche Substanz. Nun, was geschieht eigentlich, wenn zwei solche Potentialitäten aufeinandertreffen? Zwei substanzlose Träume gehen ineinander über. Auch hier sind wir wieder den Grenzen unserer Vorstellungskraft ausgeliefert. Denn Potentialität ist das, was der Substanz vorausgeht. Eigentlich ist es ziemlich einfach. Einerseits schränken sich die beiden Potentialitäten in ihren Möglichkeiten ein, andererseits eröffnen sich aber auch neue Möglichkeiten. Also nichts wirklich Neues. Das immer gleiche Prinzip. Doch genug der theoretischen Betrachtungen. Als Denkmodell mag reine Potentialität ganz interessant sein. Mit der Wirklichkeit hat das nicht viel zu tun. Freue mich wie immer über eine Antwort.
Winfried (Freitag, 25 März 2022 22:17)
Das ist doch genau das, was ich immer sage. Vielleicht sollte ich aber auch aufhören, das immer zu sagen. Denn es gibt doch noch viel mehr zu sagen. Und was ist mit dem, was sich nicht sagen lässt? Ist das noch mehr, als das, was sich sagen lässt? Mehr und weniger. Falls sich das, was sich sagen lässt und das, was sich nicht sagen lässt, wirklich im Sinne von mehr und weniger vergleichen ließe, dann würde das doch bedeuten, dass die beiden in derselben Kategorie unterwegs wären. Und das macht nun wirklich keinen Sinn. Schließlich ist das nicht-Sagbare nicht zu verwechseln mit dem nicht-Gesagten. Das wollte ich nur nochmal sagen. Denn zur selben Kategorie gehören nämlich das Sagbare, das Gesagte, das nicht-Gesagte und das noch-nicht-Gesagte. Ich denke und sage, dass es dazu nicht viel mehr zu sagen gibt. Denn das Ungesagte bleibt das Ungesagte. Oder?
Helmut (Freitag, 01 April 2022 22:28)
Das will ich gar nicht bestreiten. Nein, das will ich wirklich nicht. Und doch werde ich es tun. Das weiß ich jetzt schon. Der Entschluss ist gefasst. Er wurde gefasst, der Entschluss. Gefasst beim Versuch sich zu entschließen. Denn nur der erfolgreiche Abschluss des Vorgangs des Entschließens kann letztendlich als Entschluss gewertet werden. Insofern ist jeder Ent-Schluss ein Ab-Schluss. Doch nun ist Schluss damit. Vor allem im Sinne einer breit angelegten Bestreitbarkeit. Doch was ist der Wille zur Bestreitbarkeit denn anderes, als der Beschluss zum Entschluss im Sinne eines endgültigen Abschlusses? Ich kann mir beim besten Willen nichts anderes darunter vorstellen. Ich denke, das ist unstrittig. Und warum sollte sich jemand mit sich selbst streiten? Daher muss ich davon ausgehen, dass jeder sogenannte Gedanke tatsächlich nur ein Sogenanntes ist. Eine günstige und stabile Konfiguration, zumindest solange bis es eine günstigere gibt. Und die gibt es wohl recht häufig, wenn man den alten Erzählungen glauben schenken darf. Und Schenken ist durchaus noch erlaubt, teilweise sogar üblich. Doch wollen wir es dabei belassen. Grüße an die Nachtigall.
Winfried (Mittwoch, 13 April 2022 23:38)
Um mal auf das eigentliche Thema zurückzukommen, du sprichst von Arbeit, doch ist Arbeit immer nur Arbeit an Etwas, oder? Man kann nicht Arbeit bearbeiten, soweit ich weiß. Das heißt, Arbeit ist kein Etwas. Das ist mir gerade noch dazu eingefallen. Jetzt muss ich nur noch herausfinden, was sich mit dieser Erkenntnis anfangen lässt. Zum einen bedeutet das wohl, dass wenn es nur Etwasse gäbe, dann könnte es gar keine Etwasse geben, denn wo sollten die denn hergekommen sein, so ohne Arbeit, die Arbeit wird ja wohl nicht von den Etwassen erledigt. Andererseits kann es auch nicht nur Arbeit geben, denn ohne etwas woran gearbeitet wird, ist es keine Arbeit. Oder so ähnlich. Ich denke, du weißt was ich meine. Heißt das jetzt, dass es schon immer mindestens ein Etwas und auch Arbeit gegeben haben muss? Wenn sich das nur schwer vorstellen lässt, dann sollte man vielleicht besser an seiner Vorstellung arbeiten (schon wieder Arbeit). In diesem Sinne, lieber Helmut. Gehab Dich wohl!
Helmut (Samstag, 16 April 2022 23:05)
Und was sagt uns das nun? Da frage ich mich doch, weshalb das vorher noch keinem aufgefallen war, oder fast keinem. Und auch die Zukunft wird nicht anders aussehen. Es scheint an der Art und Weise des Denkens zu liegen. Eine eher kulturelle Geschichte. Ganz nett, wenn man es erkannt hat und leicht zu relativieren. Das wird ja auch getan, in gewissen Grenzen, um dann zurückzukommen und irgendetwas anderes zu machen, oder auch nicht zu machen. So pauschal lässt sich das nicht sagen. Ich für meinen Teil halte es damit wie ich es immer gehalten habe, oder ich lasse es einfach bleiben. Wenn man das einmal erkannt hat, dann kann man sich auch mehr auf die Anwendung konzentrieren. Und das ist es doch, worum es eigentlich geht. Jedenfalls für mich, denn nutzlose Theoriengebäude? Schnarch. In diesem Sinne. Derjenige welche.
Winfried (Sonntag, 17 April 2022 23:08)
Ich glaube, dass wir uns im Kreis drehen. Nicht dass mir das keinen Spaß machen würde. Und unter meiner Würde ist es schon gar nicht. Ich bin mir nur nicht sicher, ob das wirklich zielführend ist. Nun stellen wir gern die Frage nach der Ursache, in diesem Falle bezüglich der Kreisbewegung. Das möchte ich hier nicht tun, denn ich bevorzuge eine andere Strategie. Was ist das Kennzeichen der Kreisbewegung? Das ist meine Frage. Und wenn diese beantwortet wurde, dann denken wir uns ganz einfach dieses Kennzeichen weg und schauen was dann passiert. Ein Zugewinn an Freiheit wird zu etwas führen. Jedenfalls wird es nicht bei der Kreisbewegung bleiben, darauf möchte ich wetten. Also los! Her mit dem Kennzeichen! Und bitte keine Antworten, die die Kreisform selbst betreffen. Denn da fehlt der Aspekt der Bewegung. Denn wir starren hier schließlich nicht einfach auf einen Kreis. Es geht um die Essenz der Kreisbewegung. Mit Betonung auf Bewegung. Wie wäre es mit der Wiederkehr des ewig Gleichen? Das gefällt mit schon ganz gut. Denn das hieße ja, dass keine Veränderung stattfindet, was wiederum bedeutet, dass keine Zeit vergeht. Und das heißt, dass die Kreisbewegung zeitlos ist. Gut, damit hätten wir das Kennzeichen herausgearbeitet. Nun müssen wir die Zeitlosigkeit gedanklich weglassen und schauen was passiert. Es treten nun mit und während jeder Umdrehung Veränderungen auf. Ein Alterungsprozess beispielsweise. Und das ist ein sehr gutes Beispiel weil es verdeutlicht, dass es kein Zurück gibt. Und nun zur wesentlichen Erkenntnis. Es gibt zwei Arten, die Sache zu sehen. Einmal von außen. Das ist die abstrakte Beobachtung mit der Feststellung der Kreisbewegung. Und einmal, ich möchte nicht sagen von innen, das ist Quatsch, sondern ich möchte mich hineinversetzen in die Lage des sich bewegenden Individuums. Und diese Wahrnehmung ist völlig anders. Dass es im Kreis herum geht, ist völlig nebensächlich. Wichtig ist nur, dass dieses Individuum aktiv ist und daher selbst zeitigend ist. Noch Fragen?
Helmut (Dienstag, 19 April 2022 22:54)
Das hat eben Vor- und Nachteile, überall Zusammenhänge zu sehen. Zum einen erkennt man in bestimmten Situationen eine Witzigkeit, die ohne diese Zusammenhänge nicht da wäre. Andererseits bezieht man auch mal Sachen aufeinander, oder sogar auf sich selbst, die nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben. Wobei ich nicht denke, dass das einen gleich zum Verschwörungstheoretiker werden lässt. Wichtig ist immer das rationale Gegengewicht, das Hinterfragen der vermuteten Zusammenhänge. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es ohne diese Eigenschaft kaum möglich ist, den sogenannten philosophischen Instinkt zu entwickeln. Nur so eine Vermutung. Eine weitere Vermutung ist, dass Super-Recognizer ähnlich konfiguriert sind. Das soll jetzt nicht heißen, dass Leute ohne diese Eigenschaft beispielweise keine Philosophen werden könnten. Das denke ich wirklich nicht. Vielleicht nicht gerade Metaphysiker. Gibt es dazu irgendwelche Studien? Es wird doch alles mögliche untersucht. Egal. Man kann es ja auch als Vorteil sehen, dass keine empirischen Daten vorhanden sind. Da kann man munter drauflos spekulieren. Solange niemand das Gegenteil beweist... Wo der Zusammenhang zu deinem Beitrag ist? Rationale Grüße!
Winfried (Freitag, 22 April 2022 23:02)
Gut, dann schreibe ich auch wieder etwas. Denn es heißt ja, dass wer schreibt, beliebt ist. Oder war es beleibt? Und was bedeutet 'beileibe' in diesem Zusammenhang? Das scheint mir nicht beliebig zu sein. Doch genug der Beleibt- und Beliebtheiten. Schließlich geht es hier um alles andere als ein ernstes Thema. Die Frage ist nämlich, ob es hier überhaupt um ein Thema geht? Denn falls es nicht um ein Thema geht, dann bleibt uns nur der Ernst. Wobei ich nicht genau weiß, wo der Kerl gerade steckt. Vermutlich steckt der Ernst im Detail. Ich habe jedenfalls noch niemanden sagen hören, dass der Spaß im Detail steckt. Es gibt ja so Leute, die sehr detailverliebt sind, nicht so die lustige Sorte, oder? Selbst wenn die Details an sich ganz lustig sein können. Man kann sich eben auch über lustige Details unlustige Gedanken machen. Doch will ich das nicht weiter vertiefen. Obwohl es ein sehr tiefgründiges Thema zu sein scheint. Und das ist auch das Problem. Wie soll man denn hier mit so ein paar Zeilen ein dermaßen tiefgründiges Thema abhandeln können? Dazu müsste man schon mindestens ein Buch schreiben, wenn nicht sogar Bücher. So hat das nämlich dieser eine Philosoph gemacht. Der ist immer früh aufgestanden und hat geschrieben. Möglicherweise hatten andere Philosophen viel bessere Ideen. Nur ist von denen nichts bekannt, weil sie liegengeblieben sind und daher nichts aufschreiben konnten. Du siehst, es gibt genau diese zwei Sorten von Philosophen. Es scheint mir ausgeschlossen, dass es noch eine dritte Sorte geben könnte. Wobei ich nicht genau weiß, was mit denen ist, die zwar aufstehen, aber sich gleich wieder hinlegen. Das sind vermutlich Spezialisten für Paradoxien. Ist aber nur eine Vermutung, da ich diese Art von Philosophie selbst noch nie praktiziert habe. Und das scheint mir beileibe nicht beliebig. Doch genug von mir. Gehab dich wohl!
Helmut (Samstag, 23 April 2022 23:20)
Ich denke, da muss man unterscheiden. Das ist allgemein gesprochen, obwohl ich gar nicht weiß, wie man allgemein spricht. Das heißt nur, dass ich unterscheiden würde, also mache ich den Unterschied. Andere tun das nicht. So unterschiedlich kann das sein. Ja, das Sein und das Können. Da besteht sicher ein enger Zusammenhang, den man sich bei Gelegenheit näher anschauen könnte. Nun haben wir endlich geschafft, was wir schaffen wollten, nämlich ein paar Sätze mit interessanten Wörtern zu finden, als da wären: Unterschied, Zusammenhang, Gelegenheit, Sein, Können. Somit haben wir die erste Stufe erklommen, und im Nachhinein war das gar nicht so schwer. Dann kann es jetzt damit losgehen, die mühsam zusammengesammelten Wörter in einen neuen, und hoffentlich interessanten, Zusammenhang zu bringen. Wann immer sich die Gelegenheit bietet, werden wir es nicht nur versuchen, sondern es auch tun. Dazu ist kein ausgeprägtes Können von Nöten, oder anders ausgedrückt: Alles eine Frage des Seins, und zwar ganz unterschiedslos. An dieser Stelle möchte ich das Experiment beenden, bevor es mich beendet. Doch das spielt am Ende keine Rolle, zumal Rollenspiele an sich eh nicht so mein Ding sind. Mit dinglichen Grüßen!