Je mehr man der Natur auf den Grund geht, desto näher kommt man an die Wahrheit. Und man ist doch schon so nah dran an der Wahrheit! Eigentlich kann man schon fast sagen, man sei im Besitz der Wahrheit!
Das Sein ist die Wahrheit. Wahrheit und Sein sind identisch. Oder ist Gott die Wahrheit?
Welche Position trifft zu? Beide? Keine? Gibt es eine Alternative? Muss es eine absolute Wahrheit geben? Kann es überhaupt eine absolute Wahrheit geben?
Das Absolute im Kontrast zum Individuum.
Das Individuum macht das Absolute unmöglich. Und damit auch die absolute Wahrheit, das Sein und Gott. Wahrheit macht erst mit dem Individuum Sinn, wenn sie nicht mehr absolut sein muss.
Das klingt nicht vernünftig (in der Logik existieren keine Individuen). Es klingt vielmehr überzeugend. Warum? Weil nur schwer etwas dagegen einzuwenden ist. Natürlich ist das kompletter Blödsinn! Wahrheit ist Sein! Wahrheit wovon denn? Von sich selbst? Ich bin die Wahrheit! Klingt schon irgendwie merkwürdig. Doch warum ist es so überzeugend? Warum ist so schwer etwas dagegen einzuwenden? Weil diese Aussage jedem Einzelnen so unglaublich recht gibt. Und wenn jeder Einzelne nicht so fehlbar wäre, dann gäbe es auch gar keine Unstimmigkeiten. Und um das Ganze auch wirklich unfehlbar zu machen, muss auch noch der letzte Zweifel beseitigt werden. Dann wird die Wahrheit zur Absoluten Wahrheit, das Sein zum absoluten Sein. Und das wird nur erreicht, wenn das Sein das absolut Erste und das einzig Existierende ist. Es darf immer nur das Sein gegeben haben. Und wenn es schon entstanden sein muss, dann aus einer Singularität. Und wer das Sein verstanden hat, es beherrscht, der ist im Besitz der absoluten Wahrheit und damit allen anderen überlegen.
Je mehr man der Natur auf den Grund geht, desto näher kommt man an die Wahrheit. Und man ist doch schon so nah dran an der Wahrheit! Eigentlich kann man schon fast sagen, man sei im Besitz der Wahrheit! Jedenfalls fühlt es sich so an. Oder man glaubt ein kleines bisschen daran.
Und das ist auch schon alles.