Davor und danach

Kein Job sollte unerledigt bleiben, wenn es das Beste für alle ist. Ob das verstanden wird, spielt keine Rolle.

Tue einfach, was du tun musst. Oder sollst. Oder was auch immer. Das tue ich doch sowieso. Ich tue immer, was ich soll oder will. Wer weiß das schon genau. Die Gesetze sind dafür gemacht, dass die wirklich bösen Buben ungeschoren davonkommen können. Das war eine Illusion. Zugegeben, eine schöne Illusion. Wundervoll. Utopia in einer Blase. Jetzt ist die Blase zerplatzt. Und die Utopianer haben Angst. Verständlich. Nun sind sie nur noch eine mehr oder weniger willkommene Mahlzeit auf dem Teller eines Barbaren. Das Ende der schönen neuen Welt. Und dabei sollte sie ewig dauern. Und irgendwann sollten alle dazugehören. Hat nicht funktioniert. Vielleicht nur ein Missverständnis? Keiner versteht diejenigen, die nur das Beste für alle wollen. Zu schade. Zeit, sich mit der Wirklichkeit anzufreunden. Wenn sich keiner um die bösen Buben kümmern will, so musst du es nicht selbst tun. Es findet sich immer jemand. Für alles hat sich immer jemand gefunden. Noch nie ist irgendein Job unerledigt geblieben. Mit diesen und anderen Gedanken vertrieb sich der kleine Bastard üblicherweise die Wartezeit. Er achtete auf seine Atmung, seine Schritte. Faszinierend. Es ergab alles einen Sinn. Er lächelte. In einer Stunde würde er im „Kniefall“ an einem schmutzigen Tisch sitzen und seine Systeme vor die eine oder andere Herausforderung stellen.

 

(Aus: P.H.‘s „Lil‘ Bastard“, Klangwelt Magazin, 1982)