Suchen und Finden

'Der Weg ist das Ziel' als ein Beispiel für die Limitiertheit eines streng monokontexturales Denken. 

Hallo?

 

Ja?

 

Ah, da bist du ja! Ich habe dich gesucht.

 

Und gefunden.

 

Das war so nicht geplant.

 

Tut mir leid. Ich bin wohl leicht zu finden.

 

Dabei wusste ich nicht einmal, dass es dich gibt.

 

So ist das Suchen auch viel spannender. Ist wohl jetzt vorbei.

 

Dann suche ich einfach jemand anderen, von dem ich nicht weiß, dass es ihn gibt.

 

Klingt plausibel. Die beste Option.

 

Die einzige Option.

 

Eine einzige Option ist doch keine Option.

 

Auch wieder wahr. Aber wie soll man es sonst nennen? Ich will doch nur ausdrücken, dass es keine Alternativen gibt.

 

Das ist nicht ganz richtig. Es gibt tatsächlich noch eine weitere Option. Nämlich die Option, die vermeintlich einzige Option nicht zu wählen.

 

Das ist für mich keine Option.

 

Warum nicht?

 

Man muss doch etwas tun!

 

Warum?

 

Sonst passiert doch nichts.

 

Das klingt ja fast so, als würdest du durch deine Handlungen die Welt am Laufen halten. Meinst du, die Welt würde stehen bleiben, wenn du nichts tust?

 

Du stellst aber auch Fragen! Ich bin eben so.

 

Selbsterkenntnis. Sehr gut. Dann will ich dir nicht weiter im Weg stehen. Ich möchte nur noch einmal betonen, dass es auch eine andere Option...

 

Nicht für mich!

 

Ok, ok... Dann such mal weiter. Übrigens habe ich längst gefunden, was du suchst.

 

Aber ich habe dir doch gesagt, dass ich gerade nicht hoffe zu finden.

 

Damit bist du auch schon deutlich weiter als die meisten, die nämlich glauben, sie müssten permanent etwas finden. Davon hast du dich glücklicherweise längst verabschiedet. Das bedeutet, du hast bereits instinktiv die Sinnlosigkeit des permanenten Findens verstanden.

 

Ich kann nicht einfach nicht Suchen.

 

Es geht gar nicht um Suchen oder Nicht-Suchen.

 

Worum geht es dann?

 

Nimm ein Stück Kuchen.