Die Notwendigkeit von Spielregeln zur Vermeidung des Schlimmsten bei der Konfrontation der individuellen Ichs. Ein Kurz-Dialog.
Fragen, Fragen, nichts als Fragen...
Fragen? Welche Fragen? Das meiste sind doch gar keine Fragen.
Ich verstehe nicht...
Damit eine Frage eine Frage ist, reicht es nicht, dass die Form der Form einer Frage entspricht.
Klingt erstmal nicht unplausibel. Und weiter?
Das meiste sind doch erst einmal nur irgendwelche Wortkombinationen. Ob der Zuhörer das dann als Frage auffasst, wer weiß?
Aber der Frager hat es als Frage gemeint.
Schon richtig. Aber was bedeutet das für den Zuhörer? Fürs erste überhaupt nichts. Er versteht zwar, dass der andere der Meinung ist, eine Frage gestellt zu haben, aber niemand kann ihn dazu zwingen, das auch so zu verstehen. Das bleibt ihm selbst überlassen. Oft ist der Fragende der Meinung, dass seine Frage einen Sinn hat. Doch das ist nur seine ganz individuelle Einschätzung.
Das bedeutet, statt sofort über eine Antwort nachzudenken, sollte man zuerst überlegen, ob die Frage überhaupt sinnvoll ist?
Alle Fragen beruhen auf Annahmen, die der Fragesteller stillschweigend, bewusst oder unbewusst, getroffen hat. Genauso geht der Zuhörer von bestimmten Annahmen aus. Man könnte auch Weltbild sagen.
Wenn die Weltbilder unterschiedlich sind und die Fragen die Weltbilder berühren, dann müssen die Fragen dem Zuhörer als unsinnig erscheinen?
Richtig. Der Zuhörer versteht gar nicht, wie man überhaupt solche Fragen stellen kann.
Da ist wohl keine Lösung in Sicht.
Sehe ich auch so. Dann müsste man sich ja nicht nur über sein eigenes Weltbild im Klaren sein, sondern auch verstehen, wie es überhaupt zustande gekommen ist. Im Grunde geht es um das Verständnis der Entstehung des Ich in der Welt.
Schwierig.
Genau. Und da das so schwierig ist, wird versucht, das Ganze mittels einiger Verhaltensregeln in den Griff zu bekommen.
Gesetze?
Regeln, Gesetze, Moral, Kultur usw.
Also Spielregeln?
Nur darum geht es.