Technische Systeme stehen in ihrem heutigen Verständnis in mehrfacher Hinsicht in Kontinuität zu ihrer Umgebung: als physikalische Kausalstruktur, dreidimensionale Räumlichkeit, Objektivität der Information, zweckorientierte Funktionsbestimmung usw.
Ein kognitives System existiert nicht in einem bereits gegebenen Raum, es hat seinen spezifischen Ort, von dem aus es einen Teilraum fundiert, dessen Komplexität von der Anzahl der betroffenen Kontexturen (Realitätsbereiche, andere kognitive Systeme) abhängt.
Vom Standpunkt der klassischen Logik aus gibt es keinen Ort eines Systems... Die logische Operation der Unterscheidung eines Systems von seiner Umgebung fällt außerhalb des Systems...
Ein System als Kontextur steht in radikaler Diskontinuität oder besser Diskontexturalität zur Welt.
Die Funktion des Kontexturbegriffs ist es, die gesamte Operativität, die wir bisher als Beobachter in die Deskription legten oder als Designer in der Maschine implementierten, dem System selbst zuzuschreiben. Struktureller Ausdruck dafür sind der Ort und die operative Geschlossenheit eines Systems.
Ort ist kein rein räumlicher Ausdruck, sondern vermittelt die Identität eines Systems...
Dreidimensionaler Raum und lineare Zeit sind jetzt intrakontexturale Strukturen...
...müssen Verhältnisse zwischen Kontexturen erst durch transkontexturale Prozesse erzeugt werden.
...das Ganze konstituiert und reflektiert sich von seinen Verschiedenen Teilen aus, ohne dass es einen Ort gäbe von dem aus das Ganze als solches betrachtet werden könnte.
Zeit kommt so nicht mehr zum Raum hinzu als dessen Veränderung, deren Resultat sich dann wieder alleine räumlich darstellen lässt.
...im klassischen Raumkonzept lassen sich keine kognitiven Systeme definieren.
(Aus: Joseph Ditterich, „Selbstreferentielle Modellierungen“, KBT Heft 36, 1990 und www.vordenker.de, 2007)