Ortswechsel

 

Liebe Zuhörer!

 

Heute beginnen wir mit einem Ortswechsel. Da kann so einiges passieren. Und das bedeutet wohl erst einmal, dass Unterschieden wird. Und ohne Unterscheiden kein Wahrnehmen. Daher: Ohne Ortswechsel kein Wahrnehmen. Nun sollte man nicht vermischen den Ortswechsel als Grundlage des Wahrnehmens und den Ortswechsel während des Wahrnehmens. Zweimal das gleiche Wörtchen. Und weil man während des Wahrnehmens, so wie es üblicherweise verstanden wird, keinen Ortswechsel benötigt, verschwindet der Ortwechsel auch als Grundlage des Wahrnehmens. Es ist ja das gleiche Wort. Die Schwierigkeit ist nun, dass man dem Wahrnehmen seine Grundlage entzogen hat. Und daher ist es keine Überraschung, dass es zu einigen Problemen kommt bei der Frage, wie der ganze Prozess eigentlich funktioniert. Dessen sollte man sich bewusst sein. Und das Bewusstsein wird tatsächlich benötigt. Es ist die altbekannte Problemlösungsstrategie. Unerklärliche, scheinbar für sich selbst existierende Phänomene, in diesem Falle das Phänomen der Wahrnehmung, müssen erklärbar gemacht werden. Nun ist die ortswechselunabhängige Wahrnehmung zweifellos vorhanden. Das Objekt der Wahrnehmung ist ebenfalls vorhanden. Also wo kann man noch angreifen? Es muss etwas mit dem Gehirn zu tun haben! Oder mit dem Nervensystem! Mit dem ganzen Körper? Körper plus Umwelt! Liebe Zuhörer, das eigentliche Rätsel ist ein ganz anderes: Wieso entzieht man dem ortswechselunabhängigen Wahrnehmen seine Entstehungsgrundlage, nämlich das Unterscheiden durch Ortswechsel, nur um anschließend durch die Erfindung interessanter Begriffe das selbst geschaffene Problem doch nicht lösen zu können? Ich vermute, das liegt daran, dass wir uns mit dem Wahrgenommenen identifizieren, was durchaus Sinn macht. Schließlich ist das enorm hilfreich beim permanenten Ortswechseln in der Welt. Liebe Zuhörer, könnte es vielleicht sein, dass sich die Frage nach der Funktionsweise der Wahrnehmung nur sesshaften Individuen stellt? In diesem Sinne. Ich wünsche auch weiterhin erfolgreiche Ortswechsel!

Change of location

 

Dear listeners!

 

Today we start with a change of location. A lot can happen there. And that probably means first of all that there is a distinction. And without distinguishing there is no perception. Therefore: Without a change of location, there is no perception. Now, one should not mix the change of location as the basis of perception and the change of location during perception. The same word twice. And because one does not need a change of location during perception, as is usually understood, the change of location also disappears as the basis of perception. It's the same word. The difficulty now is that perception has been deprived of its basis. And so it's no surprise that there are some problems with how the whole process actually works. You should be aware of that. And awareness is actually needed. It's the old problem-solving strategy. Inexplicable phenomena that seem to exist on their own, in this case the phenomenon of perception, must be made explainable. Now the location-independent perception is undoubtedly present. The object of perception is also present. So where else can you approach? It must have something to do with the brain! Or with the nervous system! With the whole body? Body plus environment! Dear listener, the real riddle is a completely different one: Why is perception that is independent of a change of location robbed of its basis for development, namely distinguishing through change of location, just so that the self-created problem cannot be solved by subsequently inventing interesting terms? I suspect it's because we identify ourselves with what we perceive, which makes sense. After all, this is enormously helpful when constantly changing places in the world. Dear listeners, could it be that the question of how perception works is only relevant to individuals who have settled down? That is all for today. I wish you continued success in relocating!