Hintergrundgeschichte

Das Abdecken und Verdunkeln des Unwichtigen und Belanglosen zur Sichtbarmachung der lebendigen Struktur der Wirklichkeit.

Sehr geehrte Zuhörer!

 

Heute werden wir versuchen, nicht so sehr auf die kleinen schwarzen Muster zu fokussieren, die sich in gewohnter Weise auf hellem Untergrund schlängeln. Nein, heute soll es vielmehr gehen um das Helle selbst, das erst durch die gezielte Verdunklung mittels der kleinen schwarzen Muster als das Eigentliche hervortritt. Denn leider wird nur allzu oft geglaubt, dass die dunklen Muster auf hellem Hintergrund selbst wichtige Spuren wären. Möglicherweise sogar Information. Doch so weit wollen wir hier gar nicht gehen. Und zwar deshalb nicht, weil das gar nicht der Weg ist, der hier eingeschlagen werden soll. Hier wurde soeben ein ganz anderer Weg beschritten. Und soeben bedeutet wohl, dass das noch gar nicht so lange her sein kann. Doch wie jeder weiß, ist das mit dem Zeitgefühl so eine Sache. Dabei ist es überhaupt keine Sache. Außer man glaubt, dass die Zeit so eine Art Taktgeber sei für das Geschehen, das sich im Raum, der als Hintergrund oder Bühne fungiert, abspielt. Und wer so etwas glaubt, auch wenn derjenige glaubt, dass er es denkt und nicht glaubt, jedenfalls würde derjenige behaupten, dass er es denkt, was nicht so einfach zu beweisen ist, daher sollte klar sein, dass dies hier ebenfalls alles Glaubenssätze sind, Glaubenssätze, die erdacht wurden, also gewissermaßen einem Denken entsprungene Glaubenssätze, weil man nicht verwechseln sollte das Denken und was daraus entsteht, ganz egal, ob man das am Ende Geglaubtes oder Gedachtes nennt... Darüber sollen sich andere Gedanken oder Glaubenssätze machen. Eigentlich war dabei nur interessant die Analogie vom Raum als Hintergrund und dem Hellen, das ebenfalls als Hintergrund fungiert für die kleinen schwarzen Spuren, gezielt aufgebracht, in der Hoffnung, dass nicht nur einfach dieser Spur gefolgt wird, nein, die Ansprüche sind oft deutlich höher, es soll noch so eine Art Sinn ergeben. Doch das geht schon wieder zu weit. Denn, wie bereits erwähnt, ist das Ansinnen ein anderes. Hier wird die Ansicht vertreten, dass die gewohnte Sichtweise nichts weiter ist als ein großer Irrtum, wobei wir uns auf die genaue Größe noch gar nicht festlegen wollen, denn dafür müssten wir vergleichen. Nur womit? Eben! Schließlich können wir nicht vergleichen mit Dingen, die gar nicht auf diesem Pfad zu finden sind, oder sein werden. Also, was war das nochmal, worum es hier gehen soll? Es ist gar nicht so einfach, das Ziel nicht aus dem Blick zu verlieren, wenn sich permanent die gewohnte Sichtweise aufdrängen will. Und leider kann man auch nicht einfach von der gewohnten zur gewünschten Sichtweise gelangen, indem man einfach mal die gewohnte Sichtweise negiert. Weil, wie gesagt, man dabei von der Annahme ausgeht, dass Raum und Zeit Bühne und Taktgeber für das sich abspielende Geschehen sind. Und die Negation dieser Tatsachen, die man auch unter dem Begriff des Etwas zusammenfassen könnte, wäre nun einmal das Nichts. So funktioniert es demnach nicht. Vielen Dank an die klassische Negation! Also verwerfen wir diese ganze Etwas-Nichts-Denkweise und kehren zurück zur Helligkeit, deren Struktur, ja, sie ist nicht nur strukturloser Hintergrund, erst zum Vorschein gebracht wird durch ein Eingraben und Vertiefen, ein Erzeugen von Unterschieden, durch Verdunklung des Unwichtigen. Genau das ist es, was geschieht. Das Abdecken des Belanglosen durch das Hinterlassen der aus kleinen schwarzen Mustern bestehenden Spur bringt die ganze Fülle und Lebendigkeit der hellen Wirklichkeit zum Vorschein. Ausgehend davon erscheint die gewohnte Fokussierung auf die schwarzen Muster mehr als fragwürdig. Doch das stört hier keinen. Warum auch? Gute Nacht!