Unterhaltende Täuschung

Die Beteiligung des Geistes an ungewöhnlichen Unterhaltungen, sowie der Widerspruch von Etwas als gewöhnliche Täuschung.

Soll man diese Unterhaltungen führen?

 

Definitiv! Es gibt kaum etwas Unterhaltsameres.

 

Wer unterhält eigentlich wen?

 

Das wechselt. Mal fühlt man sich unterhalten, mal unterhaltend.

 

Warum macht man das?

 

Vermutlich, weil es leichter ist, es zu tun, als es nicht zu tun.

 

Tun ist leichter als nicht-Tun?

 

Verblüffend, nicht wahr?

 

Wie kommt das?

 

Das liegt wohl in der Natur der Beteiligten.

 

Ich bin begeistert.

 

Begeisterte Unterhaltungen sind natürlich die besten.

 

Außer beim Geist, der stets verneint.

 

Das ist aber nicht so offensichtlich.

 

Traue niemals dem Offensichtlichen! Es ist eine Täuschung!

 

Der Täuscher täuschte denjenigen. Und dieser ward der Getäuschte.

 

Täuschen und täuschen lassen.

 

Was ist es, das Offensichtliche?

 

Dasjenige, woran man sich gewöhnt hat.

 

Daran könnte ich mich gewöhnen.

 

Für gewöhnlich ist das so. Das ist nichts Ungewöhnliches.

 

An das Ungewöhnliche muss man sich erst gewöhnen. Dann wird es zum Gewöhnlichen. Da sollte man sich nicht täuschen lassen.

 

Ich glaube, darüber sollten wir uns mal unterhalten. Das könnte sehr unterhaltsam werden.

 

Ja, das Werden. Darüber wurde schon viel gesagt.

 

Was ist Sagen?

 

Das Ergebnis von Etwas. Nur ist dieses Etwas kein Etwas.

 

Habe ich mir fast gedacht. Früher oder später musste es zu einem Widerspruch kommen.

 

Du siehst da einen Widerspruch?

 

Nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Doch stehen diese Voraussetzungen im Widerspruch zu einer begeisterten Unterhaltung.

 

Dann ist eine begeisterte Unterhaltung kein Etwas?

 

Ganz sicher nicht. Ein Etwas ist beispielsweise der hier zu lesende Text. Nicht zur verwechseln mit der Unterhaltung, die diesen Text entstehen ließ. So leicht lassen sich Widersprüche erzeugen.

 

Das finde ich gut. Und unterhaltsam.

 

Immer wieder gern.