Die Philosophie von User 442993686 (Fortsetzung)

Der notwendige individuelle Anpassungsprozess an ein Produkt aufgrund des Mangels an Alternativen, die daraus folgenden Kommunikationsmöglichkeiten, sowie die vollständige Negation dieser Situation.

User 442993686, ein weiteres wichtiges Thema sind die Loops. Welche Rolle spielen die bei Ihnen?

 

Loops halte ich für immens wichtig. Doch viel wichtiger als die Loops selbst, ist der Ort, wo diese vorkommen.

 

Ein guter Punkt. Möglicherweise haben wir hier sogar ein Kriterium gefunden, um Ihre Produkte von den Produkten anderer User zu unterscheiden. Könnten Sie kurz ihre Philosophie beschreiben?

 

Ich würde es nicht Philosophie nennen. Doch verstehe ich, wieso es hilfreich ist, dass dieser Begriff das eine oder andere Mal fällt. Daher will ich meinen Beitrag leisten und sage klar und deutlich, dass es völlig unzweideutig um meine Philosophie geht. Möglicherweise. Doch zurück zu Ihrer Frage. Was hat es auf sich mit dem Ort der Loops? Ich könnte genauso gut fragen, wo und wie Kommunikation stattfindet. Sicher ist, ich bin kein großer Fan davon, Konsumenten zu erzeugen. Denn das Faktum des Konsumenten ergibt sich ganz zwangsläufig aus dem Vorhandensein des fertigen Konsumprodukts. In meinem Fall wären das die Loops.

 

Das bedeutet, dass es noch einen anderen Ort gibt, wo Loops existieren. Wo wäre das?

 

Die Idee ist, dass der Konsument das zu erzeugende Produkt selbst erzeugt, bevor er es konsumiert. Das heißt, meine Philosophie ist, um dieses Wort mal wieder zu gebrauchen, zu eben diesem Zweck die Anzahl an verfügbaren Möglichkeiten zu erhöhen.

 

Die Frage ist, ob das jeweilige Individuum dieses Modell akzeptiert?

 

Diese Entscheidung liegt ganz beim Individuum selbst. Die Alternative wäre, dass sich das Individuum einem Adaptionsprozess unterzieht, um sich an einen bereits fertigen Loop anzupassen und ihn somit zu einem Teil seines Selbst zu machen. Zumindest wäre das so, bei einem Mangel an vorhandenen Loops. Da es jedoch ein Überangebot gibt, sucht man sich eher einen Loop heraus, bei dem der Adaptionsaufwand als gering eingeschätzt wird.

 

Wobei die Situation mit dem Mangel letztendlich einen riesigen Vorteil hat. Nämlich die Möglichkeit einer Verständigung unter den Individuen hinsichtlich des assimilierten Loops.

 

So ist es. Man hätte etwas, worüber man reden kann.

 

Doch, wie bereits erwähnt, ist Ihr Modell ja ein ganz anderes. Damit ist aber jede Verständigung unter den Konsumenten von vornherein ausgeschlossen?

 

Richtig! Und das ist auch gut so. Denn so bietet sich jedem Individuum die Möglichkeit, aus den bereitgestellten Optionen, das für sich passende Produkt zu entwickeln. Und ich sehe auch überhaupt keinen Sinn darin, sich über solcherlei individuelle Konfigurationen unterhalten zu müssen. Diese Daseinsweise ist definitiv Geschichte. Das heißt, dass ich möglichst wenige Anknüpfungspunkte liefern möchte.

 

Das wäre die Philosophie des Silentionismus?

 

Den Silentionismus halte ich dann doch für etwas übertrieben. Und er funktioniert auch nicht. Meine Idealvorstellung ist eher, nur einen einzigen Ton zu produzieren, und das auch nicht sofort, nämlich um dem Hörer die Möglichkeit zu geben, sich auf das Kommende, noch Unbekannte vorzubereiten, um dem Prozess der Looperzeugung einen möglichst großen Freiraum zu verschaffen.

 

Vielen Dank, User 442993686, für diesen interessanten und erhellenden Einblick in Ihre Philosophie.

 

Immer wieder gern.