Lebendigkeit und Abstraktion

Nur weil einem bewusst ist, dass man etwas tut, heißt das noch lange nicht, dass man es ganz bewusst auf diese eine bestimmte Art und Weise tut.

Die Verwendung des Abstrakten. Was fällt dir dazu ein?

 

Du meinst bewusste Verwendung?

 

Es geht eher um den Grad der Verwendung. Nur weil einem bewusst ist, dass man etwas tut, heißt das noch lange nicht, dass man es ganz bewusst auf diese eine bestimmte Art und Weise tut.

 

Jeder tut es so, wie er es eben tun kann?

 

Richtig. Interessant wird es erst, wenn sich zwei Verwender beim Verwenden beobachten, und diese beiden Verwender Verwender sind, die das Abstrakte in extrem unterschiedlichem Grade verwenden. Da wird sich gegenseitig bestaunt. Das völlig Unverständliche vor Augen. Unfähig sein Gegenüber zu begreifen. Das kann doch nicht sein? Dabei gehört man doch derselben Spezies an!

 

Was soll man dazu sagen?

 

Ganz einfach, dass es möglich ist.

 

Verstehe. Aber könnte man die ganze Sache auch umdrehen?

 

Sicher. Warum sollte die stärkere Verwendung des Abstrakten das Positive sein? Man muss nur für die weniger starke Verwendung des Abstrakten einen positiven Begriff finden, beispielsweise die Lebendigkeit.

 

Das würde bedeuten, dass eine stärkere Verwendung des Abstrakten mit einer Verringerung der Lebendigkeit einhergeht? Das klingt nicht gerade positiv.

 

So war es auch gedacht.

 

Ziemlich abstrakt das Ganze. Einen Vertreter der Fraktion der stärkeren Lebendigkeit bzw. der geringeren Verwendung des Abstrakten wirst du damit nicht gerade begeistern können.

 

Darüber bin ich mir bewusst. Und nur darum geht es.