Von der Kunst des Rauslassens und der Fähigkeit, sich keine Gedanken über das Rausgelassene zu machen.
Kommen Sie, lassen Sie es raus. Lassen Sie einfach alles raus. Sie werden sehen, danach fühlen Sie sich viel besser.
Und wenn jemand mein Rausgelassenes nimmt und Unsinn damit anstellt?
Zugegeben, da besteht ein gewisses Risiko. Doch der Nutzen ist unvergleichlich höher. Ich zum Beispiel, ich lasse es jeden Tag sogar mehrmals raus.
Tatsächlich? Beeindruckend. Und Sie haben es nie bereut?
Niemals.
Ach, ich weiß nicht. Wenn ich so über all das Rausgelassene nachdenke... Ich meine, was macht es jetzt? Zieht es durch die Welt? Fühlt es sich vielleicht einsam? Ok, es gibt täglich Milliarden von Rausgelassenem. Aber das stimmt mich schon ein bisschen nachdenklich. Ich denke, das sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Da kann ich Sie beruhigen. Soweit ich weiß, wurde noch nie davon berichtet, dass einem Rausgelassenen etwas zugestoßen wäre.
Aber das ist es ja gerade, was mich so nachdenklich stimmt. Man hört nie wieder etwas davon. Das kann doch nicht sein. Das Rausgelassene kann sich doch nicht so einfach in Luft auflösen. Daher denke ich, ich lasse es mit dem Rauslassen. Ich könnte kein Auge mehr zutun bei dem Gedanken, dass meinem Rausgelassenen etwas zustößt. Ich hoffe Sie verstehen das?
In Ordnung. Ich verstehe das. Und wissen Sie was? Ich habe eine großartige Idee. Wie dafür gemacht, um mit Ihrem Problem fertigzuwerden.
Sie sind meine letzte Hoffnung.
Also, hören Sie gut zu. Sie gestalten das Rauslassen einfach ein wenig anders. Eigentlich ändert sich nichts. Nur vollziehen Sie das Rauslassen nicht mehr mündlich, sondern schreiben es ganz einfach auf.
Das ist genial. So behalte ich die volle Kontrolle über mein Rausgelassenes. Sie wissen gar nicht, wie dankbar ich Ihnen bin.
Auch ich möchte Ihnen danken. Schließlich bin ich durch Sie überhaupt erst auf diese Idee gekommen. Ok, die heutige Stunde ist vorbei. Ich denke, wir sehen uns nächste Woche wieder.
Wieso? Was meinen Sie?
Um gemeinsam Ihr Rausgelassenes durchzugehen.
Das denke ich eher nicht. Ich glaube nicht, dass es meinem Rausgelassenen recht wäre, sich einem anderen einfach so zu offenbaren. So nackt und hilflos, wie es nun mal ist.
Sind Sie sicher?
Vollkommen sicher.
Dann viel Glück.
Danke.