Wo das Nichts nichtet. Die Vereinigung von Operativität der Logik und begrifflicher Irrationalität in der Morphogrammatik.
Die Morphogrammatik ist eine negationsinvariante Umformungstheorie.
Morphogramme sind Leerstellenstrukturen.
Eine Leerstelle wird durch ein Kenogramm markiert.
Kenogramme sind nicht der Ort des Mangels, sondern der Notation der "Arbeit als absoluter Armut".
Sie sind die Ermöglichung von Reichtum und Mangel, von Sein und Nichts, von Affirmation und Negation.
Es gibt zwar negationsfreie Logiken und ebenso lässt sich die Negation durch die binären Funktionen definieren, die Negation lässt sich jedoch nicht aus einfacheren logischen Operationen erzeugen.
Die Morphogrammatik ist der Ursprung der Verneinung, sowohl der monokontexturalen wie der multinegationalen.
In ihr vereinigt sich die Operativität der Logik (Carnaps) und die "begriffliche Irrationalität" (Heideggers).
So gelesen erscheinen die "dunkelsten Sätze der abendländischen Metaphysik" in überraschender Klarheit und Operativität.
(Aus: Rudolf Kaehr, "Materialien zur Formalisierung der dialektischen Logik und der Morphogrammatik", 1973-1975)