Die alles entscheidende Frage als das ultimative Mittel zur Bestätigung liebgewonnener hierarchischer Beziehungen.
Wovon bist du nur so lange? Ich schau dich an und stelle mir genau diese eine Frage. Wovon denn nur? Wovon bist du nur so lange? Eigentlich bin ich es selbst, der sich diese Frage stellt. Über dich. Oder doch über mich? Oder über mein Bild von dir? Dann also doch wieder über mich? Also gut. Dann eben über mich. Wovon bin ich nur so lange? Das klingt vielleicht dämlich. Dann doch lieber die ursprüngliche Version. Mit dem Wissen, dass man so eine Frage eigentlich über sich selbst stellt. Wovon bist du nur so lange? Verrückte Vorstellung. Vielleicht auch eine falsche Vorstellung. Mit Sicherheit eine falsche Vorstellung. Wo sollte eine richtige Vorstellung auch herkommen? Eine richtige Vorstellung über den anderen? Völlig absurd. Daran kann nun wirklich keiner ernsthaft glauben. Oder eben doch. Glauben geht schon. Ich habe mir eine gewisse Vorstellung gemacht, glaube es ist die richtige, ich habe dich tatsächlich erkannt, kenne dich vollkommen und sogar vollständig und kann dir deshalb die alles entscheidende Frage stellen: Wovon bist du nur so lange? Das kann vorwurfsvoll klingen. Möglicherweise schwingt etwas Mitleid oder Enttäuschung mit. Oder Erwartungen? Das wohl eher nicht. Eine Antwort wird ja gar nicht erwartet. Erwartet wird vielmehr ein entschuldigendes Lächeln oder Grinsen. Und damit wäre diese Frage dann auch geklärt. Die Hierarchie gefestigt. Die ewige Rangordnung bestätigt. Ich oben, du unten. Ist das nicht herrlich? Und das alles nur mit einer einzigen Frage! Wovon bist du nur so lange? Ich bin so froh, dass es diese Frage gibt! Wenn es sie nicht geben würde, ich wüsste nicht, was ich tun sollte? Mir eine Frage ausdenken? Das kann ich nicht. Aber zum Glück... Ich kann es gar nicht oft genug sagen: Wovon bist du nur so lange? Herrlich! Einfach herrlich!