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#12
Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob wir wirklich für alles eine Begründung brauchen. Ich meine, was bedeutet das eigentlich, eine Begründung zu verlangen. Das heißt doch erst einmal, dass man erwartet, dass eine Begründung überhaupt möglich ist. Ich vermute, dass gar nicht groß darüber nachgedacht wird, ob eine Begründung möglich ist. Das wird stillschweigend, und vermutlich auch völlig unbewusst, vorausgesetzt. Denn was wäre das für eine Welt, wo es möglicherweise für bestimmte Dinge keine Begründung gibt, oder sogar geben kann? Ich denke, Begründbarkeit ist einfach gewollt. Sonst wäre die Welt doch buchstäblich unberechenbar. Könnte man damit gut leben? Nun gehen wir einfach mal davon aus, dass diese Voraussetzung nicht gegeben ist. Das bedeutet doch nicht zwangsweise, dass Begründbarkeit nicht möglich ist, vielmehr könnte das auch bedeuten, dass eine Begründung erst erarbeitet werden muss. Das würde auch viel besser passen zur Existenz mit ihrer Aktivität. Die so erzeugte Begründung ist jedoch alles andere als eine lebendige Existenz. Sie ist gewesenes Leben, wie ein berühmter, doch zu wenig bekannter Philosoph, einmal sagte. Demnach sollte man nicht so sehr nach Begründungen suchen, oder sogar danach verlangen, sondern man sollte sie, gemäß dem Wesen seiner Existenz, erarbeiten. Und ich denke, genau das habe ich gerade versucht zu tun, mit diesen wenigen Zeilen. Denn der Satz vom Grunde, ist der Grund des Satzes. Ein Späßchen zum Abschluss. Grüße!
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#13
Dazu fällt mir auch etwas ein. Es könnte aber auch sein, dass es mir aufgefallen ist, und zwar vor dem Einfall. Die Frage ist demnach, ob der Auffall immer vor dem Einfall kommt. Das passiert sicher nicht zufällig. Vielleicht lässt sich die Frage ganz leicht beantworten, indem wir einfach mal annehmen, dass der Einfall dem Auffall vorangeht. Ist das möglich? Das würde bedeuten, dass es eher um die Auffälligkeit des Einfalls geht. Bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass ein Einfall sowieso auffällig ist. Gibt es Einfälle die nicht auffallen? Das könnte vorkommen bei einer Vielzahl gleichzeitiger Einfälle, wobei einige dieser Einfälle so auffällig sein müssen, dass man andere, weniger auffällige, überhaupt nicht mehr wahrnimmt. Das wären dann tatsächlich Einfälle ohne Auffall. Das macht doch irgendwie gar keinen Sinn! Ein Einfall der nicht auffällt? Ich denke an dieser Stelle können wir diese Option als unbrauchbar verwerfen. Und zwar mit der Begründung, dass Einfälle nur Einfälle sind, wenn diese auch auffallen, ansonsten haben diese zwar für sich selbst eine Existenz, jedoch nicht für uns und sind daher nicht relevant. Das ist auch ein wenig bedenklich. Denn wer weiß, wie viele ausgezeichnete Einfälle verloren gehen, nur weil sie nicht auffallen und daher für uns gar nicht als Einfall existieren? Da kann man nichts machen. Und damit zurück zu der anderen Option, bei der zuerst der Auffall kam und anschließend der Einfall. Was könnte das bedeuten? Muss es denn etwas bedeuten? Möglicherweise geht es gar nicht so sehr um Bedeutung. Was nicht heißt, dass es unbedeutend ist. Vielmehr ist es so, dass die Kategorie Bedeutung/Unbedeutung noch gar nicht zur Existenz gekommen ist. Ein Auffall ist erst einmal nur ein Auffall. Dieser wird registriert neben vielen anderen Auffällen. Deshalb ist das hier so ähnlich wie bei der Option, bei der der Einfall vor dem Auffall kam, nämlich dass sehr auffällige Auffälle andere weniger auffällige Auffälle überdecken können. Was auch hier heißt, dass man diese gar nicht als Auffälle betrachtet. Und hier ist es noch viel offensichtlicher. Ein Auffall, der nicht auffällt, ist eben kein Auffall. Selbst mit einer Existenz an sich. Und der Unterschied zwischen Einfall und Auffall scheint nur die Quelle der Auffälligkeit zu sein. Ich würde fast behaupten, dass die Quelle der Auffälligkeiten immer bei den Sinnen liegt, während die Quelle der Einfälligkeiten entweder eine andere Einfälligkeit sein kann, oder vielleicht sogar eine Auffälligkeit. Lieber Winfried, soviel kurz und knapp zu diesem Thema. Ein Kommentar ist wie immer willkommen. Danke!
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#12