Grenzsätze der klassischen Logik. Die Dekonstruktion der Wertlogik führt zur Strukturlogik. Wozu Werte?
“Die klassische Theorie des Denkens mag als Wertlogik vollständig sein, als morphogrammatische aber ist sie unvollständig!”
“Die aristotelische Logik ist morphogrammatisch auf acht vierstellige Leerstrukturen beschränkt, obwohl 15 existieren! Diese Beschränkung hat ihren Grund darin, daß Aristoteles Leerstruktur (Form) mit Wertstruktur identifiziert.”
“Strikt theoretisch formal denken bedeutet nun, daß ein Ausschnitt aus der Gesamtheit des Wirklichen derart gewählt wird, daß er als eine Elementarkontextur betrachtet werden kann. Die klassische Theorie nahm nun naiverweise an, daß diese Elementarkontextur sich ohne Bruch prinzipiell Über das Ganze der Welt ausweiten ließe,... Die transklassische Theorie bestreitet diese These.”
“Bemerkenswert für die philosophische Theorie der klassischen Logik ist, daß zwar ihre Negationstafel morphogrammatisch vollständig ist, daß aber der Tafel der binarischen Wertfolgen eine gleiche Vollständigkeit nicht zugeschrieben werden kann. Die Hinzufügung einer zweiten Variablen, um binarische Funktionen zu produzieren, führt die klassische Logik in Bereiche, in denen sie nur ein strukturelles Fragment repräsentiert.”
“In der klassischen Logik sind logischer Wert und ontologischer Ort identisch.”
“Diese Koinzidenz der Alternativen von Position und Negation und von Designation und Designationsfreiheit wird hinfällig, wenn man mehrwertige Strukturen einführt.”
Zitate: Gotthard Günther, "Grenzsätze der klassischen Logik"