Geisterjob

Der Geist der Entropie. Einer muss den Job machen. Ein Kurzdialog.

Ich bin der Geist, der stets verneint.

 

Hallo, schön dich zu treffen.

 

Ich bin der Geist, der stets verneint.

 

Mir scheint, du bist der Geist, der sich gern wiederholt. Mach dir nichts draus. Das geht den Menschen wie den Geistern.

 

Ich bin der Geist, der stets verneint.

 

Du bist der Geist, der mich langweilt. Wie wäre es, wenn du einfach mal dich selbst verneinst. Oder deine Aussagen, so für den Anfang. Oder machst du das vielleicht sogar schon? Ist deine ständig sich wiederholende Aussage vielleicht schon verneint? Und was würde das bedeuten, wenn es so wäre?

 

Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht.

 

Ach, jetzt kapier ich, was du meinst. Das ist ja noch viel langweiliger, als ich dachte. Du kümmerst dich um das Entstandene. Das muss der ödeste Job überhaupt sein. Schließlich weiß jeder, dass das Entstandene das tote Erzeugnis der Lebendigkeit ist. Ich denke, da hast du dir die falsche Stelle aufschwatzen lassen. Das Leben ist das Faszinosum, das große Mysterium. Du hast nur einen Haufen toter Bestandteile, die du ein bisschen umsortieren darfst. Die Unordnung erhöhen. Du bist also diese Entropie, die immer alles in Unordnung bringt. Was soll’s. Einer muss es ja tun. Bin ja froh, dass du den Job machst. Anstellung auf Lebenszeit, wie? So, genug gescherzt. Gebe zu, das war nicht geistreich. Vielleicht geistert man sich mal wieder über den Weg. Bis dahin.