Richtungswechsel

 

Wenn man so darüber nachdenkt, dann denkt man vermutlich während seines Daseins im Darüber über das Darüber nach. Wobei auch das Darunter nicht uninteressant sein könnte. Wer weiß das schon? Nur der, der sich die Mühe macht, den Kopf in das Darunter zu stecken. Keine Angst, dass man stecken bleibt? Dann doch lieber das Darüber. Den Wind im Gesicht. Dahingleiten mit maximaler Leichtigkeit. Staunend betrachtend die empor gereckten Hintern derjenigen, die das Darunter bevorzugen. Vielleicht ist es doch ganz interessant da unten? Nach der fünften Umrundung der Wirklichkeit des Darüber könnte es langweilig werden. Was dann? Beschleunigen? Das würde die Sache nur verschlimmern. Bekanntermaßen nimmt mit zunehmender Geschwindigkeit die Verweildauer pro Runde ab. Ein echtes Dilemma. Es kann doch nicht schaden, es auch einmal auszuprobieren. Nur ein einziges Mal. Man könnte den Kopf doch jederzeit wieder herausziehen. Oder etwa nicht? Wird man vielleicht festgehalten und muss sich für den Rest seines Lebens immer das gleiche Lied anhören, als Strafe dafür, der Versuchung nicht widerstanden zu haben? Nie kam einer zurück, um zu berichten. Das ist bedenklich. Oder sie müssten zugeben, dass es da unten einfach nur langweilig ist, wollen sich diese Blöße aber nicht geben. So wird es sein. Ich sollte sie für diese Arroganz bestrafen. Vielleicht trete ich einfach in ein paar dieser hochhinterigen Hintern. Mal sehen, was passiert, ob sie dann vielleicht doch ihren Kopf rausziehen. Und wenn nicht, dann haben sie mich ja nicht gesehen. Oh, Gott, ist das langweilig hier in diesem verfluchten Darüber. Da kommt man auf die dümmsten Gedanken. Richtungswechsel. Endlich!