Im Sinne der politischen Korrektheit ist es erwünscht, sich mindestens einmal am Tag an die Nase zu fassen. Ein Kurzdialog.
Kannst du mir mal an die Nase fassen?
Ist gerade schlecht...
Warum?
Ach, ich bin gerade nicht so in Stimmung.
Das kenne ich. Muss man sich einfach überwinden. Auch wenn es schwerfällt.
Sonst bin ich ja nicht so mit solchen Dingen, aber manchmal...
Und später?
Warum nicht... Zur Überbrückung könntest du dir doch selbst ein wenig an die Nase fassen. Ich weiß, das ist nicht dasselbe...
Das funktioniert nicht. Hab ich schon probiert. Ich meine, du siehst sie doch auch viel besser.
Und ein Spiegel?
Das käme mir merkwürdig vor. Mich dabei beobachten, wie ich mir an die Nase fasse. Das geht gar nicht.
Hast recht. Komische Vorstellung... Du, ich denke, ich bin jetzt soweit.
Alles klar. Soll ich die Luft anhalten?
Hältst du sie sonst auch an?
Ich glaube schon.
Dann mach es wie immer. Ist jetzt nicht die Zeit für Experimente.
Verstehe.
Also gut. Ich nehme übrigens die rechte Hand.
Ist mir recht.
So... Das war’s. Alles wieder gut?
Bestens. Ich danke dir.
Kein Problem. Sag mal, ist es eigentlich politisch korrekt, jemandem an die Nase zu fassen?
Ich glaube nicht. Soweit ich weiß, ist es erwünscht, sich nur an die eigene Nase zu fassen.
Tatsächlich? Das ist aber blöd. Warum ist das so?
Das verstehe ich auch nicht.
Ich könnte mir doch überall hinfassen, warum ausgerechnet an die Nase? Rätselhaft. Wird auch etwas darüber gesagt, wie oft man sich an die Nase fassen soll?
Nicht dass ich wüsste. Ich vermute einmal am Tag sollte genügen.
Das gefällt mir alles nicht.
Hilft ja nichts. Und sonst? Zuhause alles ok?
Wie immer.
Wir sehen uns.
Bis dann.