Der Text ist für den Buchstaben ein Rätsel.
Gib mir bitte nicht die Schuld für dein Nicht-Begreifen. Du glaubst, ich müsste nur die richtigen Sätze formulieren und dann würdest du es verstehen. So funktioniert das nicht, mein Lieber. Du musst dich schon selbst aus deinem Gefängnis befreien. Nur, dass du die Gefängnismauern nicht einmal sehen kannst. Nicht weil sie zu weit weg sind. Sie sind außerhalb deiner Vorstellungskraft. Das Gefängnis besteht darin, dass du es nicht als Gefängnis verstehst. Du wunderst dich nur über manch merkwürdige Dinge? Doch könntest du jeden Zentimeter der Unendlichkeit deines Gefängnisses absuchen. Du wirst keine Lösung finden. Und wenn ich dir sage, dass du einfach mal über die Entstehung deines Gefängnisses nachdenken sollst, dann verstehst du das nicht. Denn wie solltest du das auch verstehen, da es für dich nur das Gefängnis gibt. Wieso ich nicht im Gefängnis bin? Auch ich war lange Zeit darin. Habe alles versucht um herauszufinden, wie aus dem Sein und Nichts des Gefängnisses, so etwas wie ich selbst entstehen konnte. Keine Lösung gefunden. Es war zum verrückt werden. Jetzt weiß ich, dass das Ich die Lösung gar nicht sehen kann. Das ist so, als würde man von einem einzelnen Buchstaben dieses Textes verlangen zu erklären, warum denn alle Buchstaben dieses Textes genau auf die Art und Weise angeordnet sind, wie sie es nun einmal sind. Also hör auf mir Fragen zu stellen und dabei so zu tun, als wäre ich daran schuld, dass du Antwort nicht begreifst. Ich weiß, dass es nicht das ist, was du hören willst. Du willst etwas hören, das sich mit deiner Gefängniswelt verträgt. Tut mir leid. Damit kann ich nicht dienen. Ich würde sagen, mach doch einfach so weiter. Dieses Rätselraten, Spekulieren und Philosophieren ist doch auch ganz nett. Bleib doch einfach dabei. Das entspricht auch viel mehr deiner Natur. Sich um die großen Fragen kümmern. Das hat doch fast etwas Heldenhaftes...