Kants Transzendentaltheorie aber ist nun nichts anderes als ein Versuch, die rationale Struktur des Bewusstseins durch Einführung materialer Motive zu erklären. Denn es hatte sich längst gezeigt, dass ein Bewusstsein, das nichts weiter als ein leeres, indifferentes Gefäß ist, in das von außen her ein wesensfremder Inhalt zwecks materialer Füllung hineingegossen wird, unmöglich denken oder erkennen kann.
Jene tiefe Unzufriedenheit mit der überlieferten Technik der Abstraktion deutete auf einen philosophischen Irrtum hin, der jetzt zu berichtigen ist, der aber seit Aristoteles alle philosophischen Gemüter beherrscht hat.
Die Hegelsche Synthese ist also nichts anderes als die coincidentia oppositorum des Cusaners und erweist sich damit als echt klassisch-aristotelische Konzeption, mit der Hegel sich wieder auf das vor-kantische Problemniveau der Metaphysik zurückzieht.
"Mit welcher neuen Logik kann man die klassische zweiwertige Logik von Identität, verbotenem Widerspruch, ausgeschlossenem Dritten und zureichendem transzendentalen Grunde denken?"
Die Liquidation der mehrtausendjährigen historischen Epoche des zweiwertigen Bewusstseins. Es begreift, dass es an seinen letzten, ihm durch seine eigene Struktur gesetzten Grenzen angelangt ist.